SidTracker64 ist eine iPad-App mit der man über eine virtuelles Keyboard und ein Tracker-Interface SID-Stücke erstellen kann.
Ich fang‘ die Beiträge über Tracker, Tools und weiteres mal mit meinem Lieblings-SID-Tracker an! 🙂
Was kann die App eigentlich?
Ich habe einige Tracker ausprobiert und dann bin ich per Zufall in den Beta-Test des SidTracker64 „reingerutscht“. Was mir bei allen Trackern vorher gefehlt hat, war ein virtuelles Keyboard, über das man live spielen oder bei laufenden Spuren dazu improvisieren kann. Zusätzlich kann man sich auch vier frei belegbare Drumpads einblenden lassen, über die man – ein wenig Rhythmusgefühl vorausgesetzt – auch Beats ganz locker live per Hand einspielen kann. So ziemlich alle Features des SID lassen sich im SidTracker64 verwenden, sei es das Nutzen von unterschiedlichen Wellenformen innerhalb eines Instruments, dem Filter oder auch der metallischen Ringmodulation, die manchen SID-Stücken ihren charakteristischen Sound verleiht. Allerdings beschränkt sich die Emulation auf den neueren 8580er SID-Chip, was aber durchaus sinnvoll ist, da es bei dieser Version weniger Unterschiede von Seiten des analogen Hardware-Filters gibt und so die Emulation besser dem entspricht, was man später auf der echten Hardware hören kann.
Das alles ist schön und gut, wäre aber nichtmal halb so gut für mich, wenn man das erstellte Stück nicht auch direkt in das .SID-Format oder auch ein .PRG exportieren könnte. So kann man nicht nur C64-Musik am iPad machen, sondern diese auch zum Beispiel in seinen eigenen Demos oder Spielen benutzen! Dazu exportiert man wahlweise per Email oder direkt in die DropBox.
Beispiele gefällig?
Mit der App werden außerdem einige Stücke als Demo und Instrumentenquelle mitgeliefert, wie zum Beispiel Rob Hubbards „Commando“. Und dass nicht nur der „klassische“ C64-Sound mit SidTracker64 möglich ist, beweist Jason Page (NoOtherMedicine) eindrucksvoll mit seinen SID-Tracks und Remixes, die ohne Samples direkt mit dieser App erstellt worden sind.
Der Preis
Der Preis ist für eine App relativ hoch (und auch ich als Betatester musste den bezahlen). Andererseits haben Utilities gerade im Bereich Musik und Grafik die Ausverkaufskultur, wie sie in Free-to-play-Spielen gipfelte, nie so richtig mitgemacht.
Viel Spaß beim Hören und Spielen!
Screenshot: sidtracker64.com
One comment
Krasses Teil. Kaum vorstellbar, dass es sich lohnt so eine Software zu entwickeln. Aber scheinbar und glücklicher Weise wohl doch. 🙂