Seit heute findet der Liebhaber klassischer Computer- und Videospiele neues Lesefutter im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Zum einen erscheint am 15. November 2018 die Ausgabe 1/2019 der deutschen retro GAMER (was wenn man die Sonderhefte nicht mitzählt die 25. Heftausgabe ist, Ausgabe 1/2012 erschien Ende 2012) und nach sieben Monaten gibt es mit Nummer #45 eine neue Ausgabe des Retro Magazins, was sich in einer Doppelausgabe wieder einem zentralen Thema widmet, dieses Mal dreht es sich um die Geschichte des ehemaligen Videospielgiganten ATARI.

Beim Titelthema der neuen retro GAMER 1/2019 dreht sich alles um den Klassiker Tetris des russischen Programmierers Alexei Paschitnow, der bis heute erfolgreich von der The Tetris Company vermarktet wird. Die erste spielbare Version wurde am 6. Juni 1984 auf einem Computer des Typs Elektronika 60 (Russisch: Электроника 60) fertiggestellt. Weltruhm bekam das puzzleartige Computerspiel durch die Umsetzung auf dem Nintendo GameBoy. Weitere Themen sind u. a. der Arcade-Klassiker Space Invaders, zwei Artikel zu R-Type II (normale und GameBoy-Fassung), sowie ein Hintergrundbericht zu I Have No Mouth But I Must Scream.

Interessant ist auch der Beitrag, wie aus einem unterrichtsbegleitenden Projekt dreier amerikanischer Lehrer-Anwärter  das Edutainment-Computerspiel The Oregon Trail wurde. Bekannte deutsche Spielejournalisten schildern ihre ganz persönlichen Spiele-Erlebnisse aus heutiger Sicht: Mick Schnelle schreibt über die Klassiker Aztec Challenge, Silent Service 2 und Ultima IV: Quest of the Avatar, Heinrich Lenhardt über Lady Bug und Michael Hengst über Manhunter: New York und andere Titel. Neben etliche Interviews mit Designer-Größen gibt es einen aktuellen Test zum Neo Geo Mini von SNK.

retro GAMER erschient im eMedia-Verlag, die gedruckte Ausgabe kann über den heise shop online zum Preis von 12,90 EUR bestellt werden. Digital ist das Magazin auch als ebook zum Preis von 11,99 EUR erhältlich. (Bildquelle: eMedia)

Nachdem Ausgabe #44 im April dieses Jahres den Eindruck erweckt hat, das sich das Retro-Magazin zurück zu einer bunten Mischung aus Beiträgen unter dem Gesichtspunkt eines zentralen Themas entwickeln will, geht die neue Ausgabe wieder den Weg der Doppelausgaben und widmet sich darin einem Unternehmen und dessen Geschichte. Nachdem der CSW-Verlag in den bisherigen Ausgaben die Firmen SEGA (#38), NINTENDO (#39), NIXDORF (#40) und COMMODORE (#41) besprochen hat, geht es dieses Mal um das Unternehmen ATARI, welches im Juni 1972 gegründet wurde.

In der Beschreibung zum neuen Heft schreibt der Herausgeber:
„Ältere Semester verbinden die vor 46 Jahren gegründete Marke Atari bis heute mit tiefen Augenringen, leerem Geldbeutel und ungezählten Stunden Spielspaß? über zeitlosen VCS-Klassikern wie Pitfall, Adventure, River Raid, Missile Commander oder Swordquest. Das ist hinlänglich bekannt. Aber hätten Sie gewusst, dass Apple-Guri Steve Jobs und Microsoft-Patriarch Bill Gates ebenfalls bei Atari gearbeitet haben? Und dass Gates sogar gefeuert wurde, weil er angeblich zu langsam war? Bis heute gilt der von Bushnell und dem dieses Jahr verstorbenen Dabney gegründete Konzern als Keimzelle vieler Entwicklungen, die das Entertainment-Business revolutioniert haben und die Games-Branche bis heute prägen. Tauchen Sie mit unserem Retro 45 Sonderband ein in die Geschichte eines Unternehmens, die so spannend ist wie die es Silicon Valley selbst.“

Interessant an dieser Stelle finde ich die Wahl des Themas, so erscheint doch fast zeitgleich mit der neuen Retro-Ausgabe die deutsche Übersetzung des Buches Age of Atari von Tim Lapetino, das von Winnie Forster und Stephan Freundorfer übersetzt und überarbeitet wurde, unter dem Titel Atari: Kunst und Design der Videospiele im GAMEplan Verlag, zu dem man in der aktuellen Retro auch eine Anzeige im Heft findet. Auch dieses Werk befasst sich mit dem ehemaligen Videospielgiganten. Mehr dazu findet ihr in meinem Blog-Beitrag „Atari: Kunst und Design der Videospiele“ vom 31. Oktober 2018 (https://the.nag.zone/2018/10/atari-kunst-und-design-der-videospiele/).

Der Vorverkauf für das Buch von GAMEplan.de sollte eigentlich schon am 10. November 2018 starten, dieser Termin wurde aktuell geändert, da sich die Auslieferung auf die 47. Kalenderwoche (19. – 25. November) verschoben hat. Gameplan bittet auf seiner Homepage alle Käufer um Entschuldigung für die Verzögerung! Als Entschädigung wird das neue Buch nicht als Paperback, sondern als Hardcover erscheinen.

Das Retro-Magazin erschient im CSW-Verlag, die gedruckte Ausgabe kann online über die Homepage zum Preis von 12,95 EUR bestellt werden. Digital erscheint das Heft zu einem späteren Zeitpunkt (i. d. R. nach oder kurz vor Erscheinen der nächsten Ausgabe) auch als PDF zum Preis von voraussichtlich 5,95 EUR. (Bildquelle: CSW-Verlag)

Egal welches Magazin oder Buch ihr euch als Lektüre für den Herbst besorgt, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und im Erinnerungen schwelgen.

Quelle(n): emedia.de, shop.heise.de, csw-verlag.com, gameplan.de