Hier ist er also nun! Nach den Beiträgen von Mitch van Hayden und CZ-Tunes bekommt ihr, wenn auch verspätet, meine Eindrücke und Erlebnisse von der gamescom geschildert, die ich vom 21. – 25. August 2018 in Köln gesammelt habe. Grund für die Verspätung: Mein Privatleben und meine beruflichen Verpflichtungen, also das normale Leben eben. Aber wie heißt es so schön: „Besser spät als nie …“
Interessant war es für mich beim Niederschreiben dieser Zeilen zu sehen, was für Erinnerungen & Empfindungen mir im Gedächtnis geblieben sind. Im Gegensatz zu meinen beiden NAG-Kollegen war ich vom ersten bis zum letzten Tag der Messe vor Ort und wie schon in den Jahren zuvor erneut als Helfer am Stand des RETURN-Magazins, welches ein Partner von Nerds and Geeks ist. Die RETURN war in diesem Jahr mit einem Themenstand vertreten, bei dem es um das Ghostbusters-Franchise und die dazugehörende Videospiel-Umsetzungen ging.
Ich hatte extra für die gamescom mir eine Woche Urlaub von meinem Redaktionsalltag genommen. Als Standhelfer kommt man schon vor dem offiziellen Einlass aufs Messegelände und ist in der Regel erst nachdem die Besuchszeit zu Ende ist draußen. Da ich jeden Tag zwischen Köln und Duisburg mit dem ÖPNV gependelt bin, habe ich in Absprache schon innerhalb der letzten Stunde der Öffnungszeit den Heimweg angetreten, schließlich klingelte schon am nächsten Morgen wieder in der Früh der Wecker. In der Regel war ich jeden Tag knapp 14 bis 15 Stunden auf den Beinen. Als Standhelfer gehörte es zu meinen Aufgaben dafür zu sorgen, das die Spielstationen jederzeit einwandfrei bespielbar waren und keine Ausstellungsstücke verschwanden.
Bei den Spielstationen mussten die Controller immer sofort für die Besucher einsatzbereit sein, ohne das diese erst mal Kabelsalat entwirren mussten. Es galt auch darauf zu achten, dass nichts herumlag was da nichts zu suchen hatte. Sprich Getränke- oder Essensreste sowie Werbematerial von anderen Ständen, das von den Besuchern in der Regel unbeabsichtigt liegen gelassen wurde. Auch galt es deren Fragen zu beantworten und natürlich die aktuell zur gamescom fertig gewordene Ausgabe 34 (sowie die anderen am Stand verfügbaren Ausgaben) den Besuchern schmackhaft zu machen und vorzustellen. Da der Stand in diesem Jahr eine beachtliche Größe aufzuweisen hatte, war es gut das wir mit mehreren Helfern vertreten waren, um eine optimale Übersicht über das Geschehen zu gewährleisten und sich auch untereinander abzuwechseln. So war es für jeden von uns möglich, ab und an den Retro-Bereich zu verlassen und über die Messe zu streifen.
Beim Rundgang durch die anderen Hallen fiel mir auf, wie mein Interesse nachgelassen hat, mich an einen Stand der großen Spielehersteller wie EA, Ubisoft oder Blizzard anzustellen, um im besten Fall 15 – 20 Minuten in eines neuen Titel „kurz“ reinzuspielen oder nur ein Gameplay-Video gezeigt zu bekommen. Ich genieße viel lieber die Atmosphäre und schlendere einfach nur so durch die Hallen und schau mir alles an. Ich bin mir dabei relativ sicher, das ich als „normaler“ Besucher wenn überhaupt nur an einem Tag auf der Messe wäre. In erster Linie dann wegen dem angenehmen Retro-Bereich. Ein paar Titel, die ich aber dann doch angezockt habe, waren das mittlerweile erschienene Shadow of the Tomb Raider sowie die Diablo 3 Eternal Collection und Dark Souls Remastered in den Nintendo Switch-Fassungen, die bald veröffentlicht werden. Mit meiner Freundin Marjam zusammen, die mich an einem Tag begleitet hat, haben wir uns an einer Runde Mario Tennis Aces am Nintendo-Stand versucht. Dort bekam man als registrierter Nintendo-User auch ein kleines Präsent in Form eines Posters von Daemon X Machina, einem sich in Entwicklung befindlichen Mech-Spiel für die Switch sowie ein Nintendo-Schlüsselbändchen. Auch die Spyro Reignited Trilogy hat mir gut gefallen, die ich mit meiner Freundin zusammen angespielt habe. In Family & Friends-Bereich in Halle 10.2, wo sich der Retro-Bereich befand, konnte man auch einige Titel anspielen, die schon erschienen sind. Darunter die Crash Bandicoot N.Sane Trilogy auf der PlayStation 4 und Unravel Two, das im Rahmen der diesjährige E3 veröffentlicht wurde. Gerade der letzte Titel hat mir im Koop-Modus mit meiner Freundin zusammen sehr viel Spaß bereitet.
Was mir ebenfalls gefallen hat waren die vielen Begegnungen und Gespräche mit den anderen Ausstellern und Besuchern der Retro-Area. Stellvertretend zu den vielen tollen Menschen seien hier Senad Palic (Retrokram), Holger Aurich (DoReCo), Björn Baranski und Maik Adler (ejagfest / Männerquatsch-Podcast), Oliver Lindau (PriorArt), Joerg „Nafcom“ Droege (Scene World), Silvio Laute (Rretro-Konsolen.de) und das Team von Classic-Videogames.de genannt. Es war spannend von Oliver Lindau persönlich einen ersten Blick in eine frühe Fassung der C64-Version von Eye of the Beholder gezeigt zu bekommen. Zusammen mit CZ-Tunes kam ich ja ein paar Wochen später auf der DoReCo-Party 2018 noch mal in diesen Genuss.
Was mich sehr gefreut hat waren die Reaktionen auf eine Aktion für THE STATION, das Webradio von NAG, die auf einen spontanen Einfall von Mitch van Hayden beruhte und welche ich umsetzten sollte: Wenn man schon die Chance bekommt viele bekannte Namen aus der Retro-Szene an einem Ort versammelt zu haben, dann sollte man die Gelegenheit beim Schopf packen und einfach mal diese ansprechen ob sie Lust haben einen kleinen Jingle für unser Webradio aufzusagen, den ich dann mithilfe meines Smartphones aufzeichne. Nicht einer von denen, die ich angesprochen habe, wie z.B. die Jungs von Factor 5, hat „Nein“ gesagt. Jeder, wirklich jeder hat den kurzen Text eingesprochen. Wer das einmal Live hören will, braucht nur unser Webradio einzuschalten.
Was bleibt am Ende für mich persönlich nach einer solchen Messe? Zum einen, das ich nach 5 Tagen froh war, das es vorbei ist, weil es verdammt anstrengend war und ich zum Glück am nächsten Tag erst mal ausschlafen konnte. Und was noch? Spaß, Freude, Dankbarkeit über die Erfahrungen, Eindrücke und Begegnungen. Für mich bleiben nach der gamescom nicht die Spiele das Bemerkenswerte, das mir hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben wird, sondern die vielen Begegnungen mit anderen Menschen!