Heute gibt es den 2. Teil meines Rückblicks auf die gamescom 2017. Viel Spaß beim Lesen!
Fortsetzung von
5 Tage als Standhelfer auf der gamescom
von Robert Müller (Trebor)
Am meisten hat mich in diesem Jahr auf der gamescom der gemeinsame Stand von One More Level & Techland beeindruckt. Techland ist ein polnisches Entwicklungsstudio, das 1991 von Paweł Marchewka gegründet wurde und unter anderem für die Ego-Shooter-Reihe Call of Juarez und Dead Island bekannt ist. Auf der gamescom hat der Entwickler sein neues Spiel God’s Trigger vorgestellt. Ein Titel der mich, wie sicher auch andere, an Hotline Miami erinnert und schon Anfang 2018 erscheinen soll. Der Stand war im Stil einer amerikanischen Bar der 50er Jahre eingerichtet und ganz stilecht gab es dort für die Besucher ein schönes kaltes Bier. Ich hoffe es war nicht dafür gedacht, das man sich das Spiel „schön“ trinkt. Das hat es gar nicht nötig. Besonders hervorheben will ich aber nicht das Spiel, sondern das TOP geschulte Standpersonal.
Als ich dort mit NAG-Mitgründer CZ-Tunes und meiner besten Freundin in einer (kurzen) Schlange anstand, um uns das Ganze Mal etwas genauer anzusehen, wurden wir von einer äußerst zuvorkommenden Mitarbeiterin aus der Schlange geholt, da sie unsere Aussteller-Badges gesehen hatte. So was war mir bis dahin auf noch keiner gamescom in dieser Form passiert. Wir nahmen auf 3 Barhockern Platz und warteten, bis ein Platz an einer der Spielstationen frei wurde, bekamen jeder ein Bier in die Hand gedrückt und unterhielten uns angenehm mit der, wie ich sagen darf sehr hübschen, jungen Dame über ihren Job am Stand. Ein schönes Erlebnis, das mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Als Aussteller kommt man auch in die Hallen der Business Area, wo hinter den meist hermetisch abgeschotteten Ständen der großen Publisher das Big Business gemacht wird oder Pressevorführungen laufen. Ohne Termin kommt man da nicht rein und diesen bekommen nur Journalisten oder vielleicht bekannte YouTuber, soviel ich weiß. In positiver Erinnerung ist mir dort ein Stand geblieben, wo die Stand-Hostessen leckere Pizza, Sekt und/oder Bier an die Besucher vor dem Stand herausgaben. Ich sowie meine beiden Begleiter nahmen dieses Angebot nur zu gerne an. Der Sinn dieser Aktion erschloss sich mir nicht im ersten Moment, bis meine beste Freundin mich darauf aufmerksam machte, das dieses Unternehmen damit einfach einen positiven und bleibenden Eindruck bei den Besuchern hinterlassen will. Dieses Ziel haben sie damit auch eindeutig bei mir erreicht, aber ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, um welches Unternehmen es sich gehandelt hat. Ob es meine beiden Begleiter noch wissen? Vielleicht, gefragt hab ich sie nicht.
Neben der Spiele-Messe fand auch die Devcom 2017, die gamescom Entwicklerkonferenz statt. Einige der dabei stattfindenden Programmpunkte, wie die im Kongresszentrum auf Englisch abgehaltene Keynotes, waren Public Keynotes und damit öffentlich und für ALLE Besucher zugänglich. So saß ich am Mittwoch der gamescom in der Kongresshalle und lauschte den Worten von Entwickler-Legende Richard Garriott (Richard Allen Garriott de Cayeux), der einen Vortrag zum Thema Gamedesign hielt und dabei natürlich auch auf die Entwicklung seiner Ultima-Reihe einging.
Trebor zusammen mit Winnie Forster (www.gameplan.de)
Im Retro-Bereich der gamescom gab es in den 5 Tagen viele schöne Begegnungen. Vieles davon hat was von einem einmal im Jahr stattfindendem Klassentreffen, ein passender Vergleich wie ich finde. Seien es die Jungs von Factor 5 zusammen mit Chris Hülsbeck, Marco & Sabrina von Classic-Videogames, Björn Baranski vom ejagfest, Silvio von Retro-Konsolen.de, Tronimal, Joerg Droege von Scene World, Sven Vößing von Retroblah, Petro T. Tyschtschenko und viele, viele mehr. Alle zu nennen würde den Rahmen sprengen, man sehe mir das bitte nach. Ein besonderes Erlebnis waren für mich einige Personen zu begegnen, die mich einen großen Teil meine Jugend begleiten haben. Im Fall von Computerspielen sind das natürlich viele Gaming-Journalisten wie ein Richard Löwenstein, Joachim Hesse, Jörg Langer, Winnie Forster oder eine Petra Fröhlich (früher Maueröder).
Was am Ende nach 5 Tagen gamescom übrig bleibt ist erst einmal die Freude am nächsten Tag ausschlafen und sich erholen zu können vom Messealltag. Auch wenn es Spaß macht, ist man doch von morgens bis spätabends unterwegs und das an 5 Tagen. Für manche sind es sogar 6 oder mehr. Aber auch die Vorfreude auf die gamescom 2018 bleibt zurück. Was für mich am Ende die Messe aber zu etwas Besonderen macht sind nicht die Spiele, die sind nur ein schönes Beiwerk. Das Besondere sind und bleiben die Menschen auf der gamescom!
In Kürze folgt noch der Erlebnisbericht von CZ-Tunes zur gamescom 2017
NAG-Mitgründer CZ-Tunes (links) & Trebor
© Photos: Robert Müller