Das Spiel „Old Man’s Journey“ vom österreichischen Indie-Entwickler-Studio Broken Rules ist seit 17.5. auf PC, Mac, iOS und Android erhältlich.
Als ich erste Screenshots von Old Man’s Journey gesehen habe, wusste ich, dass ich das Spiel unbedingt spielen musste. Der Grafikstil und die gewählten Szenen haben mich total angesprochen. Ein paar Wochen später starteten auch schon die ersten Beta-Tests vor Ort im Entwicklerstudio bei Broken Rules. Doch war ich für diesen Termin zu spät dran. Einige Wochen später allerdings, bekam ich vom Entwickler des Spiels per Twitter die Anfrage, ob ich noch immer Interesse hätte, ihr Spiel zu testen und da konnte ich natürlich nicht nein sagen.
Es geht in diesem Spiel, wie der Name schon vermuten lässt, um die Reise eines alten Mannes. Diese ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt, die (fast) ganz ohne Worte nur mit Hilfe der wunderschön gezeichneten und animierten Kulisse und der eingängigen, aber unaufdringlichen Begleitmusik zu einem einzigartigen Erlebnis wird. Die Spielmechanik besteht hauptsächlich aus dem Zurechtrücken von Hügeln und später auch Gleisen und Straßen, um dem alten Mann seine Reise zu ermöglichen.
Auch beim ersten Spielen hat mich von Anfang an die Grafik fasziniert. Als ob man in einem interaktiven Ölgemälde herumlaufen würde. Man kann in den detailreichen Levels mit vielen Details interagieren und so zum Beispiel Fensterläden auf- und zuklappen oder Lampions zum Schwingen bringen. Nichts davon braucht man, um das Spiel durchzuspielen, doch zeigt es die Liebe zum Detail der Entwickler und steigert die Atmosphäre ungemein. Doch nicht nur die Grafik, sondern auch die Musik spielt eine wichtige Rolle in Old Man’s Journey. Vermutlich sogar eine größere, als die Spielmechanik, die eher dazu dient, dem Spiel einen gewissen Spielfluss zu verleihen.
Doch der wichtigste Aspekt des Spiels war für mich die Atmosphäre und die übermittelten Gefühle. Durch die Erinnerungen des alten Mannes, die man nach Abschluss jedes Reiseabschnitts präsentiert bekommt, wird man auch selbst an seine Vergangenheit erinnert. Und so vermischen sich die Erinnerungen im Spiel mit den eigenen wodurch dieses Spiel, verstärkt durch die Musik, zu einem einzigartigen Erlebnis wird.
Auch wenn das Spiel sowohl für PC (Steam, itch.io), als auch mobil für iOS und Android verfügbar ist, erscheint mir ein Tablet (iPad oder ein Android Gerät) als das geeignetste Spielgerät. Erstens ist die Art der Rätsel perfekt auf Touchbedienung ausgelegt und zweitens bietet das Tablet meiner Meinung nach das persönlichste Spielerlebnis. Denn dieses Spiel sollte man lieber entspannt auf der Couch genießen, wie einen guten Film oder ein gutes Buch.
Abschließend kann ich nur sagen:
Es ist ein ungewöhnliches, ungewohntes Spiel, zu dem vermutlich nicht jeder den gleichen Zugang haben wird. Es ist auch nicht extrem lange (ungefähr 2 Stunden Spieldauer) und der Wiederspielwert hält sich in Grenzen (außer man lässt einige Zeit dazwischen vergehen). Aber lässt man sich auf dieses Spiel ein, ist es eine sehr bereichernde, emotionale Erfahrung, in der man durch Erinnerungen an den Erfahrungen des alten Mannes mit all ihren Höhen und Tiefen teilhaben kann.
Quellen: oldmansjourney.com, youtube.com
2 comments
Sieht echt nett aus. Werd ich mal nen Blick drauf werfen.
Wenn ich mich nicht täusche, dann hat Trebor einen Presse-Key für’s Spiel bekommen und zeigt es gleich in seinem LIVE-Stream. Also bis nachher. 😉